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SDegen Fasching09 065
SDegen Fasching09 065 (Samuel Degen)
Faschingsumzug 22.02.2009
Kommentare: 0


Samuel Degen

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Nikolauskapelle, ca. 1982


Nikolauskapelle, ca. 1982

            

Nikolauskapelle, ca. 1982
Beschreibung: Foto: Samuel Degen

Spätestens mit dem Einzug der badischen Residenz in Durlach 1565 wurde es um die Stadtkirche zu eng für Bestattungen. Der Friedhof wurde aus der Stadt hinaus vor das Baseltor verlegt und dort eine Nikolauskapelle errichtet. Nach dem Stadtbrand von 1689 wurde diese so notdürftig repariert, dass sie 1711 ein Unwetter nicht überstand. Den Neubau von 1711 entwarf der Ingenieur J. F. Batzendorf, der bald darauf auch am Karlsruher Schlossbau mitwirkte. Trotz zahlreicher Änderungen ist die Grundkonzeption im Äußeren erhalten geblieben: das mächtige Walmdach, die rechteckigen Fenster, das Fehlen von Schmuckformen, das Gesamtbild, das eher an einen Profanbau erinnert als an eine Kapelle. Man hat das als Ausdruck protestantischer Kargheit gedeutet; der Bau stammt aber auch aus einer Zeit der leeren Kassen, in der andere öffentliche Bauten Durlachs (Gymnasium, Pfarrhaus, Spital, Tortürme) gar nicht oder erst nach Jahrzehnten wieder aufgebaut wurden. Hauptattraktion ist der Dachstuhl - ein Glanzstück barocker Zimmermannskunst und moderner Sanierungsbemühung. Um den 14 m breiten Raum stützenfrei zu überspannen, wurde ein Hängewerk installiert: im Dachstuhl verankert sind zwei hängende Balken, deren untere Enden (vom Erdgeschoss aus gut sichtbar!) einen kräftigen Längsbalken umklammern. An ihm finden die Deckenbalken eine mittlere Auflage. Auch der Laie sieht im Dachgebälk, wie viel originales Holz liebevoll erhalten wurde, während der Rest exakt nachgearbeitet werden musste. Bei der aufwendigen Eindeckung mit alten Biberschwanzziegeln ging es nicht nur um Authentizität um jeden Preis, sondern die ausladenden Flächen des Walmdaches haben eindeutig an Farbigkeit und Lebendigkeit gewonnen.

Die heutige Raumeinteilung des noch nicht restaurierten Inneren ist durch wechselnde Nutzungen durch Vereine und soziale Einrichtungen bestimmt. Aber auch als Friedhofskapelle war das Gebäude nicht unverändert geblieben. Ursprünglich besaß es im Norden (= rechts) einen offenen Durchgang als Portal zum Friedhof. Von dort betrat man den quadratischen Kapellenraum, der zur Kanzel an der Südwand hin ausgerichtet war. Als jedoch 1823 die Anschaffung eines Leichenwagens eine Remise zu dessen Unterbringung erforderte, trennte man dafür auf der Südseite ein Viertel des bisherigen Innenraumes ab. Die Kanzel rückte an die östliche Schmalseite und wurde im Sinne des mittelalterfreudigen Zeitgeschmacks von zwei neogotischen Fenstern flankiert. So diente die Kapelle bis zur Eröffnung des Bergfriedhofs 1900 ihrem ursprünglichen Zweck. Im Zusammenhang mit der noch laufenden Restaurierung wird ein neues Nutzungskonzept erarbeitet.

Aufmerksamkeit verdienen die Grabsteine an den Außenwänden der Kapelle, die zum Teil an bedeutende Persönlichkeiten der Durlacher Geschichte erinnern.

Text: Dr. Peter Güß
http://www.historischer-verein-durlach.de

In "Eingeborenenkreisen" heisst die Nikolauskapelle auch schlicht "d'Knochehitt".
Für Reigschmeckte: Die Knochenhütte... (Gerhard Katz)
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Datum: 02.01.2014 19:31
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Hinzugefügt von: Samuel Degen

Kommentar:
Gerhard Katz
Member

Registriert seit: 18.10.2007
Kommentare: 562
In "Eingeborenenkreisen"

heisst die Nikolauskapelle auch schlicht "d'Knochehitt".
Für Reigschmeckte: Die Knochenhütte...
01.01.2014 22:05 Offline Gerhard Katz spital8katz at web.de



 

 

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