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roter turm 1
Beschreibung: |
1968/69 kam unser Turm als der "Rote Turm" zu Berühmtheit. Die Deutsche Jugendschaft, die ihn seit 1958 mietweise nutzte, schloss sich der 1968er APO (Außerparlamentarische Opposition) - Bewegung an. Der Turm wurde zum Treffpunkt und Agitationszentrum junger Leute, die sich als antiautoritär, revolutionär, neo-marxistisch und sexualaufklärerisch verstanden und es genossen, wenn Durlacher Bürgertum und städtische Autoritäten sich über Gruppensex und "kommunistische Indoktrination" empörten. Rechtsradikale fühlten sich zu Gewaltakten ermuntert. Das "Antiautoritäre Jugendzentrum Roter Turm" hängte eine rote Fahne aus dem Fenster und ignorierte die Kündigung durch die Stadt Karlsruhe. Die Räumung wurde schließlich gerichtlich erzwungen und der - rechtzeitig geleerte - Turm von der Polizei im Sturm genommen und geschlossen. Zurück blieben die mit zahllosen Parolen und revolutionären Symbolen verzierten Innenwände - ein leibhaftiges APO-Museum! 1992 ließ das Hochbauamt die Wände sauber weißeln und elektrisches Licht installieren - damit man etwas sieht, wo nichts mehr zu sehen ist.
Text: Dr. Peter Güß, Freundeskreis Pfinzgaumuseum - Historischer Verein Durlach e. V.
Auf dem Bild links und mitte meine Herausgeberkollegen der Turmberg-Rundschau Oliver Stefani und Matthias Tröndle.
Rechts Orstvorsteher Altfelix. |
Schlüsselwörter: |
AU2008S |
Datum: |
02.08.2007 16:22 |
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Bewertung: |
3.00 (2 Stimme(n)) |
Dateigröße: |
39.4 KB |
Hinzugefügt von: |
Samuel Degen |
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Kommentar: |
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17.08.2007 21:45
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